Kluge Köpfe und kreative Ideen für eine bessere Zukunft – Sommerschule 2022

In der letzten Woche der Sommerferien trafen sich 18 Schülerinnen und Schüler vom Nürtinger MPG und Wendlinger RBG in der „Future.Box“ der HfWU, um ihre eigenen Start-ups zu entwickeln. Unterstützt sowohl durch Coaches der „SEEd.schule“ als auch von Lehrerinnen und Lehrern der beiden Gymnasien wurden Produkte entwickelt und Prototypen hergestellt. Zentrale Themen waren dabei beispielsweise Upcycling und Nachhaltigkeit. Außerdem wurden die Teilnehmenden gecoached für die auf Englisch gehaltenen Präsentationen der Start-ups bei der Abschlussveranstaltung am vergangenen Freitag. Aufmerksame und interessierte Zuhörer waren u. a. die Schulleiterinnen der beiden Gymnasien, Frau Ecker und Frau Notz, Prof. Dr. Arndt von der HfWU und die Eltern der Teilnehmenden, die allen Präsentationen begeistert Beifall spendeten.

Worum geht es bei den Projekten nun konkret? Lassen wir die einzelnen Teams zu Wort kommen:

„Calling a Friend“
Nach gründlichen Überlegungen haben wir uns für das Thema Mobbing an Schulen entschieden. Gemobbte Schüler brauchen jemanden, mit dem sie reden können. Deshalb haben wir „Calling a Friend“ erfunden. Das ist eine Art Sorgentelefon, bei dem Kontakte zwischen Mobbing-Opfern und uns hergestellt werden. Die Idee ist, dass betroffene Schüler uns anrufen, wir dann zu ihnen gehen und sie uns von ihren Problemen erzählen. Anschließend werden wir als Vermittler zwischen den Mobbern und dem Gemobbten als Schlichter tätig. Damit die Schüler uns bei Bedarf auch anrufen können, wird durch Plakate, die wir in Schulen aufhängen, auf die Telefonnummer von „Calling a Friend“ aufmerksam gemacht.Linus: „Unser Start-up holt Mobbing-Opfer aus der Isolation.“

„Paperfresh“
Unsere Idee zur Reduzierung des Papierverbrauchs an Schulen war zunächst ein Tablet, das nur eine Schreibfunktion besitzt. Das Tablet wurde von uns bis hin zu einem Whiteboard in DIN A4-Größe weiterentwickelt. Durch eine Scan-App auf dem Handy sollten die Aufschriebe auf dem Whiteboard digital gespeichert werden, sodass der Aufschrieb anschließend weggewischt und das Whiteboard wieder für den nächsten Aufschrieb genutzt werden kann. Über weitere Nutzungsmöglichkeiten, zum Beispiel die digitale Bearbeitung von Arbeitsblättern, wollen wir in einem weiteren Entwicklungsschritt nachdenken.

Quimey: „12 kg Papierverbrauch pro Schüler und Jahr sind einfach zu viel!“

 

„Green Space“  
Die fehlende Nachhaltigkeit von Produkten ist ein immer größer werdendes Problem. Deshalb haben wir mit unserer Gruppe das Start-up „Green Space“ gegründet. Mit unserer Idee wollen wir Nachhaltigkeit in den Alltag bringen. Unsere Zielgruppe sind hauptsächlich Menschen, die bereits arbeiten, ihr eigenes Geld verdienen und daher bereit sind, eine nachhaltige Essensbox zu kaufen, damit sowohl Müll vermieden wird als auch Ressourcen eingespart werden. Wir haben uns auf Lösungen zur Aufbewahrung von Essen spezialisiert, das man zur Arbeit, Schule oder Uni mitnimmt. Die wiederverwendbare Lunchbox besteht aus Kork, der Deckel ist aus biologisch abbaubarem Plastik, der aus Kompost-Rohstoffen gewonnen wird. Auf diese Weise möchten wir dabei helfen, unseren Alltag nachhaltiger zu machen. 

Lisbeth: „Müll vermeiden und Ressourcen schonen sind unsere wichtigsten Ziele.“

 

„Easy.Taxation“
„Mit viel Motivation hat sich unsere Gruppe einem Projekt zur Vereinfachung von Steuererklärungen gewidmet. Zuerst haben wir darüber nachgedacht, wie unser Endprodukt aussehen könnte. Also haben wir uns einen imaginären Menschen vorgestellt, der seine Steuererklärung allein nicht erstellen, aber sich auch keinen Steuerberaterleisten kann. Für diesen Personenkreis wollten wir mit unserem Start-up eine App entwickeln, die in ganz Deutschland gilt. So ist „Easy.Taxation“ entstanden. In diese App kann man die notwendigen Daten eingeben, um seine Steuererklärung anzufertigen und im Idealfall auch Steuern zu sparen. Insgesamt hat es uns sehr viel Spaß gemacht, diese kostenlose App in einem ersten Schritt theoretisch zu entwickeln.

Dominik: „Unsere App hilft vor allem Menschen mit geringem Einkommen, ihre Steuererklärung anzufertigen und Steuern zu sparen.“

 

„Solarcase“
Am Anfang überlegten wir, welche Probleme im Schulalltag auftreten. Uns fiel auf, dass an den Schulen zu viel Papier verschwendet wird (fast 1000 Fußballfelder Wald werden pro Jahr in Deutschland für den Papierverbrauch allein an Schulen gefällt). Um zumindest einen Großteil des Papiers zu sparen, überlegten wir uns, auf Digitalisierung zu setzen. Schnell wurde uns jedoch klar, dass der dadurch entstehende Stromverbrauch hoch ist. Unsere Idee ist es, Sonnenenergie zu nutzen, um die Tablets aufzuladen. Aus diesem Grund bauten wir eine Tablet-Hülle, um mit Hilfe von dort integrierten Solarmodulen Strom zu erzeugen und damit die Geräte aufzuladen.

Sophie: „Unser Start-up versucht den Papierverbrauch an deutschen Schulen zu reduzieren, indem wir auf Digitalisierung und erneuerbare Energie setzen.“

Als Fazit dieser abwechslungsreichen Woche hält Dominik fest: „Wir haben viel Nützliches für unser Leben gelernt, aber das Basteln der Prototypen hat mir am meisten Spaß gemacht.“ Und Sophie ergänzt: „Das Arbeiten in der Gruppe war für mich eine tolle Erfahrung: Die Ideen der anderen kennenzulernen und sie gemeinsam zu entwickeln, war für mich besonders interessant.“
Wer weiß – vielleicht sind diese innovativen Köpfe die „Gründer“ von morgen?!