Fit für die Zukunft: Lernen mit Lego (13.01.2020)

bridgingIT zeigt Schülern des Robert-Bosch-Gymnasiums agile Arbeitsweisen in einem Lego-Scrum-Workshop

„Baut eine Stadt aus Lego!“ – vor dieser Aufgabe standen am Montag Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Robert-Bosch-Gymnasiums. Wie wichtig heute gute Kommunikation, gezieltes Planen und vorausschauendes Denken in der Arbeitswelt sind, wurde für die Teilnehmer des Lego-Scrum-Workshops sehr deutlich – jede Menge Spaß inklusive.

Im Rahmen des NwT-Unterrichts an Gymnasien sollen Schülerinnen und Schüler unter anderem Methoden der modernen Arbeitswelt erlernen. Die Grundlagen des Projektmanagements wurden den Jugendlichen bis dato vor allem kognitiv vermittelt. In einem Projekt von „Coaching 4 Future“ zum Thema „Discover Industry“ hatten die Schülerinnen und Schüler bereits praktische Erfahrungen mit einem Planungs-Framework für Projektarbeiten gesammelt. „Im tatsächlichen Projektablauf zeigen sich jedoch oft Schwächen in der Planungsphase und die geringe Erfahrung der Jugendlichen, zeitliche Abläufe zu koordinieren“, so der NwT-Lehrer und stellvertretende Schulleiter Peter Kirchmeier. Im Rahmen des Smart-City-Projekts und der Zusammenarbeit des Robert-Bosch-Gymnasiums mit Netze BW ergab sich nun die Gelegenheit, einen Workshop zum Zukunftsthema „Agiles Arbeiten“ mit dem Partner BridgingIT GmbH an der Schule durchzuführen. Geleitet und begleitet wurde dieser von den bridgingIT-Experten Holger Weiß, Theresa Brommer und Philipp Gudelius sowie den beiden NwT-Lehrenden Peter Kirchmeier und Alissa Sellner. Die Schülerinnen und Schüler konnten hierbei von den Kompetenzen der bridgingIT in der Vermittlung von agilem Vorgehen profitieren.

Zunächst erklärte Projektleiter Holger Weiß den Jugendlichen die Bedeutung des agilen Projektmanagements in heutigen Produktionsprozessen und zeigte die Vorteile gegenüber langsamen und wenig flexiblen Produktionsprozessen des Industriezeitalters auf. Die Kernaufgabe der Klasse bestand darin, in Gruppen die Gebäude und Einrichtungen einer Stadt mit Legosteinen zu bauen. Basierend auf dieser klaren Vorgabe sollte das Ziel durch möglichst große Freiheiten für das Projektteam bei gleichzeitigem Fokus auf den Kunden und dessen Wünsche erreicht werden. Dafür wurde das Projekt als Ganzes vorgeplant und anschließend in Teilzyklen, sogenannte Sprints, unterteilt. Am Ende jedes Sprints wurde geprüft, ob das Ergebnis der Zielsetzung entspricht. So sind schnelle Anpassungen an Wünsche oder Verbesserungen durch das Projektteam möglich.Im ersten Sprint konnten die unabhängigen Teams einer Klasse ihre Gebäude so erbauen, dass sie nur die Zusammenarbeit innerhalb ihres Teams berücksichtigen mussten. In der anschließenden Reflexionsphase sollten diese Teams ihre Zusammenarbeit für die nächste Phase optimieren. Im zweiten Sprint waren die Aufgaben so konzipiert, dass aufgrund von Abhängigkeiten der Gebäudevorgaben Absprachen zwischen den Teams notwendig wurden. Nach einer weiteren Rückblickphase wurde die Aufgabe im dritten Sprint erfüllt.

Ein bemerkenswerter Unterschied zum Ablauf desselben Workshops bei Firmenteams war die Kreativität der Jugendlichen und die gute Kommunikation untereinander. Auf besonders nachhaltige Weise erkannten die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung einer detaillierten Planung.
Trotz guter Absprachen gab es bei vielen Gruppen aber auch Zeitprobleme, weil – anders als in realen Projekten –  in der Simulation alle Aufgaben angenommen und nur ausnahmsweise abgelehnt wurden, aber auch der Auftraggeber zu wenig in der Bauphase zu den Akzeptanzkriterien befragt wurde.

Zukünftig werden die Schülergruppen ihre Projekte vorab planen. Auch den Auftraggebern der Projekte, nämlich den Fachlehrkräften im Unterricht, wurde die Bedeutung der Rücksprache nach Teilergebnissen bewusst, und sie konnten wichtige Erkenntnisse für ihre Unterrichtsplanung aus dem Workshop mitnehmen.
Nach neunzig Minuten Workshop waren sich die Schülerinnen und Schüler einig: „So sollte man das Lernen immer lernen! Das können wir häufiger so machen.“ Sie konnten durch den Workshop insgesamt mehr Sicherheit in der Planung von Projekten gewinnen. Davon werden gewiss auch ihre schulischen Leitungen profitieren.