„Zocken geht immer.“ Um 1.30 Uhr noch kurz eine WhatsApp schreiben? Für viele Jugendliche ist das durchaus normal. Zum Thema „digitale Medien“ fand am Mittwoch im Robert-Bosch-Gymnasium ein rundum gelungener Theater- und Informationsabend statt. Das Stück wurde im Rahmen der jährlich stattfindenden Suchtpräventionstage am RBG bereits am Tag zuvor für alle SechstklässlerInnen aufgeführt.
Die zwei Schauspielerinnen Sarah Gros und Monika Wieder des Ensembles Sakramo 3D schlüpften während des Stückes „Von Menschen und anderen Mäusen“ in acht unterschiedliche Rollen. Die zahlreich erschienenen Eltern und Schüler lernten dabei unter anderem vier Jugendliche und deren Geschichten rund um Cyber-Mobbing und soziale Netzwerke kennen. Mit Hilfe einer integrierten Umfrage zur Nutzung digitaler Medien wurden die Zuschauer sogar direkt ins Theaterstück eingebunden. Der Handlungsstrang wurde außerdem durch bekannte Spiele-Charaktere aus Pacman erweitert, welche sich zunächst nur jagten, jedoch schließlich mit (Plastik-)Waffen aufeinander losgingen und auch ins Publikum zielten. Dies erzeugte große Beklommenheit und verdeutlichte, dass wirklich jeder ein Opfer der verschiedenen Internet-Gefahren werden kann.
Unter reger Zuschauerbeteiligung wurde in der pädagogischen Nachbereitung durch die Schauspielerinnen deutlich gemacht, dass es im Umgang mit digitalen Medien viele individuelle Wege gibt. Dabei ermutigten sie alle Anwesenden,
Zivilcourage zu haben und sich nicht zu schämen, in schwierigen Situationen Hilfe und Unterstützung einzuholen. Mit einer eindeutigen Botschaft schlossen sie den Abend ab: „Sie sind die Experten für Ihr Kind. Fragen Sie sich: Stimmt das „Gesamtpaket“? Verteufeln Sie nicht alles. Versuchen Sie, die Sicht der Kinder einzunehmen, damit diese Sie als Eltern auch einbeziehen. Am wichtigsten aber ist es, Ihrem Kind zu signalisieren, dass es mit allen Fragen und Problemen jederzeit zu Ihnen kommen kann.“
Beide Aufführungen des Theaterstücks wurden durch die AOK und den Förderverein des Robert-Bosch-Gymnasiums möglich gemacht und von den Leitern der Suchtpräventions-AG Frau Erb und Herr Silber organisiert.