Der Pianist aus den Trümmern zu Gast am Robert-Bosch-Gymnasium (24.06.2019)

Herzliche Einladung zu einem Konzertabend der besonderen Art am 24.06.2019 um 19 Uhr in der Aula des Robert-Bosch-Gymnasiums.

Menschen, Gefühl, Kunst, Vielfalt – all das ist der Schulgemeinschaft des Robert-Bosch-Gymnasiums wichtig! Gerade deshalb freuen wir uns besonders über den anstehenden Besuch des palästinensisch-syrischen Pianisten Aeham Ahmad am Montag, den 24. Juni 2019. 
Im Rahmen der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“kann diese Veranstaltung dazu beitragen, uns unsere Werte nochmals bewusst zu machen. Wir sind stolz auf den Titel einer „Schule ohne Rassismus“ und freuen uns, ihn mit Leben zu füllen.

Die Begegnung mit Aeham Ahmad wird besonders, eindrücklich und nachhaltig sein! Künstlerisch können sich einige Schülerinnen und Schüler bereits am Vormittag in einem musikalischen Workshop von Ahmad verwirklichen. Zudem findet eine 90-minütige Gesprächsrunde mit dem Musiker statt, in welcher die Schülerschaft die Möglichkeit erhält über seine Heimat und Erlebnisse zu sprechen und über Politik zu diskutieren. 

Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Jarmuk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Jarmuk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. Im Laufe von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte Ahmad sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr international Medienberichterstattung. Durch einen Granatsplitter wurde Aeham Ahmad an der Hand verletzt, was ihm das Klavierspielen sehr erschwerte. Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015 sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe zusammen mit den Bochumer Symphonikern. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion.

Den Höhepunkt seines Besuches am RBG bildet das für die Öffentlichkeit zugängliche Konzert mit Lesung am Abend, woran auch Schüler beteiligt sein werden. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

24.06.2019 um 19 Uhr in der Aula des Robert-Bosch-Gymnasiums
Eintrittskarten erhalten Sie an der Abendkasse und im Buchladen im Langhaus – Erwachsene 8 Euro, Jugendliche 4 Euro