Debatten sind jede Anstrengung wert – Sieg beim Landesfinale!

Lara Kern (9d) siegt beim Landesfinale „Jugend debattiert“ und vertritt damit das Land Baden-Württemberg beim Bundesfinale in Berlin –
das RBG ist unfassbar stolz auch dich Lara!

„Debatten sind jede Anstrengung wert“ – zu diesem Schluss kam der Landtagsvizepräsident Daniel Born in seiner Begrüßungsansprache zum diesjährigen baden-württembergischen Landesfinale. Anstrengend, aber auch voller Spaß gestaltete sich der 08.04.2022, an dem der Landeswettbewerb „Jugend debattiert“ in Stuttgart stattfand.

Nach der Ankunft in Stuttgart und der Anmeldung am Empfang führte der erste Weg zu den Debattenplänen, denen ich die Debattenpositionen und die Namen meiner Mitdebattantinnen und Mitdebattanten entnehmen konnte. Bis zur ersten Qualifikationsdebatte, die um 11:30 Uhr stattfand, hatte ich nun die Gelegenheit, mich mit meinen Debattenpartnerinnen und Debattenpartnern auszutauschen. Die Stimmung war angespannt, schließlich ging es um den Einzug ins Landesfinale und damit um die Teilnahme am Bundeswettbewerb.

Auf die erste Qualifikationsdebatte, die zum Thema „Sollen Inhalte populärer Serien Gegenstand des Schulunterrichts sein?“ geführt wurde, folgte das gemeinsame Mittagessen. Diese Zeit nutzte ich erneut für Vorbereitungen und Absprachen für die Rückrunde der Qualifikationsdebatten. Diesmal stand die Streitfrage: „Soll Alkohol für unter 18-Jährige verboten werden?“ im Mittelpunkt. Während Pro argumentierte, dass Jugendschutz besonders in Bezug auf den gefährlichen Alkoholkonsum enorm wichtig und mit der vorgeschlagenen Maßnahme erreichbar sei, entgegnete Contra, die Maßnahme sei ineffektiv und greife nicht die eigentlichen Ursachen von Alkoholkonsum im Jugendalter an. Diese seien insbesondere in dem sozialen Umfeld der Jugendlichen zu finden.

Um 15 Uhr wurden die Qualifikationsergebnisse verlesen: Drei Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer, darunter auch ich selbst, zogen ins Landesfinale ein, das im baden-württembergischen Landtag in Stuttgart ausgetragen wurde. Voller Euphorie über diesen ersten Erfolg ging ich gemeinsam mit den anderen Finalistinnen und dem Finalisten und unserem Betreuer zum Landtagsgebäude. Hier bekamen wir nach der strengen Sicherheitskontrolle erneut eine halbe Stunde Vorbereitungszeit, in der auch unsere Debattenpositionen verlost wurden. Voller Anspannung, Hektik und Panik – die zu debattierende Maßnahme, die von der Pro-Seite vorgeschlagen muss, stand erst fünf Minuten vor Finalbeginn endgültig fest – wurden letzte Vorbereitungen getroffen, Begriffe definiert und Argumente besprochen. Dann war es soweit: Das Landesfinale begann im Plenarsaal des Landtags. Nach der Begrüßungsansprache durch den Landtagsvizepräsidenten Daniel Born startete ich in die Finaldebatte auf der Position Pro 2. Es stand die Streitfrage im Raum, ob die schulische Wochenarbeitszeit von Schülerinnen und Schülern begrenzt werden sollte. Die lebhafte Debatte behandelte vor allem die gesundheitlichen Folgen von Stress und deren Auswirkungen auf die zukünftige Gesellschaft und die Arbeitswelt sowie die vielfältige Auslebung von Bildung.

Nach einer sachlichen und differenzierten Debatte zog sich die Jury zurück und verkündete schließlich die Platzierungen: Ich belegte den ersten Platz, gefolgt von einem Schüler des Evangelischen Firstwald Gymnasiums in Kusterdingen.

Damit werden Daniel und ich das Land Baden-Württemberg bei den Bundesfinaltagen vom 16.06. bis zum 19.06. in Berlin vertreten.

Auch wenn die vorangegangenen Debatten von Kontrasten geprägt waren, waren wir uns am Ende des Wettbewerbstages alle einig: Im Landtag vor einem interessierten und aufmerksamen Publikum zu debattieren, macht stolz!

Doch die Teilnahme an „Jugend debattiert“ ist meiner Meinung nach mehr wert als eine Platzierung – besonders in der heutigen Zeit, in der weltweit Konflikte eher mit der Faust statt mit Worten ausgetragen werden, lehrt das Debattieren, Konflikte auf der Sachebene zu lösen und die Meinung Andersdenkender zu akzeptieren. Dadurch wird Demokratie gesichert und gestärkt. Und nicht zuletzt macht es Spaß, sich mit anderen debattier-freudigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern über relevante Themen auszutauschen und neue Menschen kennenzulernen.

von Lara Kern