Im Rahmen des Projekts „Schule als Staat“ verwandelte sich das Robert-Bosch-Gymnasium Wendlingen vom 25. bis 27. November in den fiktiven Staat Boschtopia. Mit einer Bevölkerung von 845 Bürgern, die liebevoll Boschtopis genannt wurden, erlebte die Schülerschaft sowie das Kollegium eine spannende und lehrreiche Zeit an den drei Staatstagen.
Staatsname, Wappen und Währung des Staates wurden bereits im vergangenen Schuljahr durch einen Schülerwettbewerb ermittelt. Bezahlt wurde während der drei Tage mit Eckerle, benannt nach der Schulleiterin Karin Ecker, vorgeschlagen von einem Schüler der Oberstufe. Die entsprechenden Geldscheine wurden als zentrales Element in den Alltag der Boschtopis integriert. Diese kreative Herangehensweise ermöglichte es den Jugendlichen, wirtschaftliche Zusammenhänge und den Umgang mit Geld auf spielerische Weise zu erlernen.
Nachdem jeden Morgen die Staatshymne in einer Staatsversammlung gesungen wurde, sprach der direkt gewählte Präsident Jannik Vogel zu seinen Bürgern und eröffnete die Staatstage. Ein besonderer Höhepunkt des Projekts war der zentrale Besuchstag, der am Dienstag zahlreiche Gäste nach Boschtopia lockte. An diesem Tag hatten nicht nur die Boschtopis die Möglichkeit, politische Strukturen und Abläufe im Parlament zu erleben, sondern auch die interessierten Gäste inklusiver lokaler Politikprominenz besuchten die Sitzungen. Am Nachmittag eröffnete auf dem Schulhof der Boschtopia-Weihnachtsmarkt und ein stimmungsvolles Abendprogramm rundete den ereignisreichen Tag ab.
Insgesamt war das Projekt geprägt von zahlreichen Betrieben, die wirtschaftliches Handeln erlernten. Gerade im kulinarischen Bereich war Boschtopia vielfältig aufgestellt. Aber auch weitere Betriebe wie ein Standesamt, Bastelwerkstätten, ein Fitnessstudio oder Seifenproduzenten prägten das breitgefächerte Angebot im Staat. Darüber hinaus war auch ein entsprechender Staatsapparat mit Polizei, Ordnungsamt, Gericht, Gesundheitsamt, Zoll, Arbeitsamt oder auch der staatlichen Bank Teil des Staates.
Jeder Boschtopi hatte die Verpflichtung während seiner Anwesenheitszeit drei Stunden zu arbeiten. Das staatliche Arbeitsamt vermittelte alle Bürger, so dass keine Arbeitslosigkeit im Staat entstand.
In der Abschlusszeremonie am Mittwochnachmittag übergab der Staatspräsident den symbolischen Schulschlüssel wieder an die Schulleiterin Karin Ecker und beendet damit das Projekt, welches zahlreiche Boschtopis müde, aber mit einem deutlichen Lächeln auf den Lippen verlassen haben.
Boschtopia war eine wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten. Vor allem die Kinder und Jugendlichen konnten nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein entwickeln. Schule als Staat wird sicherlich als ein unvergessliches Kapitel in der Geschichte des Robert-Bosch-Gymnasiums Wendlingen in Erinnerung bleiben. Ein besonderer Dank gilt dem Leitungsteam, bestehend aus engagierten Schülern und Kollegen, die dieses Projekt mit viel Organisationstalent geplant haben!