Ideen für eine bessere Welt – wie gelingt die Umsetzung?

Kreative Köpfe des Max-Plank- und des Robert-Bosch-Gymnasiums entwickeln in der Sommerschule Produkte und Apps. Ihre Vision: Die Welt ökologisch, sozial und nachhaltig verbessern.

Mit diesem Anspruch gründeten die Siebtklässler dazu virtuell Start-ups. Inspiriert durch Theodora Chatzipavlidis und Jakup Kurt (Coaches von SEEd) tüftelten sie vormittags an Ideen und deren Umsetzbarkeit. Nach dem Mittagessen in der RBG-Mensa wurden 3D-Drucker programmiert und Prototypen gedruckt. Auch stand die Vorbereitung der „Pitches“ und das Verfassen dieses Artikels auf dem Plan. Organisiert von Stephan Weißgerber (RBG), angeleitet von Lehrkräften beider Gymnasien sowie unterstützt durch die HfWU Nürtingen wurde „Schule“ auf eine ganz neue Art abwechslungsreich und interessant.

Ein Überblick über die Ideen: 
In Case möchte Handyhüllen produzieren, deren Design durch ein baukastenähnliches Prinzip an andere Modelle anpassbar ist. Beim Kauf eines Handys wird bei der Hülle nur ein kleiner Teil ergänzt oder ersetzt und dadurch wertvolle Ressourcen eingespart.
Die mühsame Suche nach Mülleimern will das Start-up Trash-App vereinfachen. Auf einer Karte des Startbildschirmes erscheint der Weg zum nächsten Mülleimer. Wer dessen QR-Code scannt, bekommt als Anreiz für umweltfreundliches Müllentsorgen digitale Münzen, die man in Accessoires für einen Avatar der App investieren kann.
Langweiligem Schulunterricht begegnet SchoolTree mit Hilfe einer App. Lehrkräfte können dort erfolgreiche Methoden, erprobte Lernhilfen und andere Ideen für abwechslungsreicheren und interessanteren Unterricht finden, aber auch eigenes Material einstellen.
Star Shoe entwickelte einen Schuh, der durch einen ausgeklügelten Mechanismus auseinanderziehbar ist. Der Schuh passt durch die verstellbare Größe länger, was Materialien und Kosten einspart.
Die Handyhülle des Start-ups Sunix kann ein Handy umweltfreundlich mit Sonnenlicht laden. Sie besteht aus klimafreundlichem Kork und besitzt kleine Solarmodule.
Für das Team von Mobile Share sind fehlende mobile Daten ein Problem. Die Lösung: Eine App entwickeln, die ungenutzte mobile Daten anderen Nutzern kostenlos zur Verfügung stellt.
Das Start-up Rail. &joy sah eine Herausforderung darin, dass zu viele Leute mit dem Auto fahren anstatt mit der Bahn. Rail. &joy besteht aus einem Wohlfühlbeutel mit Sitzkissen, Desinfektionsspray und Spielen. So wird Bahn- und Busfahren angenehmer. Außerdem kann man den Nutzern über eine App Verspätungen und Verschmutzungen melden. –
Höhepunkt der Sommerschule war am vergangenen Freitag die Präsentation der Start-ups auf Englisch vor einem interessierten Publikum in der Future.Box der HfWU. Prof. Dr. Markus Mändle hörte ebenso gespannt zu wie Prof. Dr. Ulrike Berger-Kögler, Dekanin der HfWU. Die beiden Schulleiterinnen des MPG und RBG, Petra Notz und Karin Ecker, konnten stolz auf „ihre Kids“ sein, ebenso die zahlreich erschienenen Angehörigen.
Wie geht es mit den Start-ups und ihren Gründerinnen und Gründern wohl weiter? Joel Burghardt, einer der Teilnehmer, meint: „Sommerschule ist die beste Adresse für alle, die in der Zukunft ein Start-up gründen wollen.“

von Michael Gaisser